Veranstaltungen

Nachdem in zweieinhalb- jähriger Bauzeit das Kirchengebäude saniert wurde und auch einige Kunstwerke in der Kirche restauriert sind, wurde die Kirche am Palmsonntag 2015 mit einem Fest- gottesdienst der Gemeinde übergeben und ist damit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Unsere Benefiz- veranstaltungen finden nun wieder in der Kirche statt. Traditionell ist der Eintritt frei, dafür wird weiterhin um Spenden für die Restaurierung der barocken Kirchenausstattung gebeten.

2018


10. Juni 2018

Kammerorchester

03. August 2018

Die Gregoriens

09. September 2018

Tag des offenen Denkmals

01. Dezember 2018

Weihnachtsmarkt

mehr ...


Das Kircheninnere

Unter der flachen Putzdecke befindet sich eine dreiseitige Empore mit Orgelprospekt aus dem 19. Jahrhundert. Die Orgel wurde 1871 vom Orgelbauer Teschner aus Fürstenwalde geschaffen und 2006/07 bei Sauer, Frankfurt O./Müllrose restauriert.
An den Chorwänden befinden sich vier Grabsteine der Familie von Wulffen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Nördliche Chorwand:
Grabplatte des Adolf von Wulffen, gest. 1663, verehelicht mit Eva von Winterfelts. Rechts und links die Wappen der je acht väterlichen und mütterlichen Ahnen („Ahnenprobe“).
Kindergrabstein für Anna, Tochter von Caspar von Wulffen und Elisabeth von Hohendorff, gest. 1575.
Südliche Chorwand:
Grabplatte für Sophie von Barfuß, geb. von Wulffen, gest. 1652, Schwester Adolf von Wulffens (?), ebenfalls mit Ahnenprobe.
Kindergrabstein für Elisabeth, erste Tochter von Caspar von Wulffen und Elisabeth von Hohendorff, gest. 1575.
Der sechseckige, hölzerne, kelchförmige Tauftisch mit der Jahreszahl 1671, gestiftet von Adolf von Wulffen, gest. 1700, und Elisabeth von der Marwitz zeigt Bilder beider Familienwappen, alternierend mit geflügelten Puttenköpfchen. Dazu gehört eine Taufschale aus Messing, wohl schon aus dem 16. Jahrhundert, mit dem Reichsadler im Mittelfeld und einer Hirschjagd am Rande.
Die Ausstattungsstücke, die um 1720/25 Balthasar Dietloff von Wulffen und seine Ehefrau Eva Louise von Beerfelde aus dem Hause Lossow für die Kirche stifteten, sind ein bedeutendes Zeugnis für die hohe künstlerische Qualität der Arbeit in einer vermeintlich unbedeutenden Dorfkirche zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Die in Steinhöfel tätige Werkstatt, deren Identität gerade erforscht wird, gestaltete in grau-grüner und gelblicher Camaieu-Malerei (Ton-in-Ton-Malerei) Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie Darstellungen der vier Evangelisten in Ideallandschaften. Sie verwandte dazu wohl graphische Vorlagen aus den Niederlanden.
Heute besitzt die Steinhöfeler Kirche damit Kunstwerke von großem kunsthistorischem Wert, die in ihrer Art einzigartig und von überregionaler Bedeutung sind, einmalig in der gesamten Region.
Die Patronatsloge ist durch verglaste Schiebefenster mit dem Kirchenraum verbunden. In den dem Chor zugewandten Brüstungsfeldern sind in blau-grüner Camaieu-Malerei vier Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dargestellt (Opferung des Isaak, der reumütige Petrus, Jakob ringt mit dem Engel, Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers). Weitere blau-grüne Camaieu-Malereien befinden sich auf der Eingangstür zur Patronatsloge, auf der Außenseite zwei Flußlandschaften, auf der Innenseite eine Kreuzigungsszene.
Der Altar, entstanden 1720/25, war ehemals ein Kanzelaltar, aus dem um 1880 die Kanzel entnommen worden ist. Anstelle des Kanzelkorbes wurde zunächst ein Bibelspruch (Matth. 11, 28) eingefügt, der sich heute auf der Rückseite des Altaraufsatzes befindet, dann 1909 das Altarbild „Auferstehender Christus“ von Ernst Pfannschmidt.
Der Altaraufsatz ist reich geschnitzt und mit zwei korinthischen Säulen architektonisch gestaltet. Er wird von einer Gruppe geflügelter Putten inmitten von Wolken gekrönt, die das Allianzwappen des Balthasar Dietloff von Wulffen und seiner Ehefrau Eva Louise von Beerfelde aus dem Hause Lossow halten (dasselbe Allianzwappen über der Patronatsloge). Dazu gehören zwei Rauchvasen mit Landschaftsdarstellungen sowie Reste der Gloriole, bereits zur Restaurierung gesichert.
Am Sockel des Altaraufsatzes und an der Mensa sind die vier Evangelisten mit ihren Attributen in Landschaft dargestellt (Matthäus mit dem Engel in blaugrüner, Markus mit dem Löwen in gelber, Lukas mit dem Stier in gelber, Johannes mit dem Adler in blaugrüner Camaieu-Malerei) sowie weitere Landschaftsszenen in gemalten Kartuschen.
Zur Entstehungszeit des Altars (1720/25) standen rechts und links neben den Säulen des Altaraufsatzes die beiden Holzskulpturen von Caritas (Liebe) und Fides (Glaube). Heute ist nur noch die allegorische Darstellung der Caritas erhalten, früher als Maria lactans bezeichnet, die Fides ist zwischen 1937 und 1949 verloren gegangen. Seit 1880 flankierten an ihrer Stelle zwei anderenorts erworbene barocke Engelsfiguren den Altar. Heute stehen diese auf Postamenten im Chorraum.
Der dem Altar entnommene Kanzelkorb mit Laubwerkdekor und Puttenkopf als Lesepulthalter wurde um 1880 zur freistehenden Kanzel umgebaut und an die nördliche Chorwand versetzt. Er trägt eine polychrome Abendmahlsszene in geschnitzter Kartusche und weitere Landschaftsszenen en camaieu.
Das hölzerne Epitaph des Balthasar Dietloff von Wulffen wird bei Fontane in den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (Kapitel Steinhöfel, in: Das Oderland, Barnim-Lebus) ausführlich beschrieben.
Das Bildnis des 1726 Verstorbenen ist auf Kupferblech gemalt und stark restaurierungsbedürftig. Der es umgebende hölzerne Trophäenschmuck ist nur noch teilweise erhalten und wurde zur Restaurierung gesichert.
Weiteres Inventar von kunsthistorischer bzw. kulturhistorischer Bedeutung:
Zwei Altarleuchter aus Zinn, Höhe 54,5 cm, Gravur: L.W.v.Blumenthal, geb. v.Polenz,
6. März 1776 (Stifterin Louise Wilhelmine von Blumenthal, Patronatsherrin). Sie wurden von einer Berliner Werkstatt bereits zu Anfang des 18. Jahrhunderts gefertigt und 2005 restauriert.
Das gußeiserne Kruzifix (um 1830) aus den Königlich Preußischen Eisengießereien (KPEG) wurde 2005 restauriert.
Eine Gedenktafel für Carl Valentin Ferdinand von Massow (am 31.8.1813 in der Völkerschlacht bei Leipzig mit 16 Jahren gefallen) sowie für drei weitere junge Männer aus Steinhöfel, die in den Befreiungskriegen gefallen sind.
Die Kirche besitzt drei Glocken, zwei aus dem 13./14. Jahrhundert, die dritte im Jahr 2000 in Lauchhammer neu gegossen mit der Inschrift: SOLI DEO GLORIA gestiftet von Gertrud Mantei.
Die alte eiserne Turmuhr vom Anfang des 18. Jahrhunderts befindet sich noch auf dem Turm, ist aber durch ein modernes elektrisches Uhrwerk ersetzt worden. Auch die beiden originalen Feldstein-Gewichte sind noch vorhanden. Die Kirche besitzt seit 2017 neue beheizte Kirchenbänke.
Das Epitaph "von Wulfen" wird zur Zeit restauriert. Die Schrifttafel konnte bereits Anfang Januar 2016 an ihrem historischen Ort installiert werden. Das Epitaphgemälde wurde bereits restauriert, kann jedoch noch nicht an seinen historischen Ort zurückkehren, da der Rahmen und auch die Grundplatte saniert werden müssen
Text: Uta-Renate Rückert